Mit dem Minicamper nach Schottland, Teil 5 | Reisebericht

Karibik in Schottland, Castle of Mey und der schönste Schlafplatz. Sonntag, 22.07. bis Montag, 23.07.2018

Am nächsten Morgen hat sich das Wetter leider noch nicht verbessert.
Wir verlassen unseren Platz daher gleich nach dem Aufstehen.
Nach kurzer Zeit fahren wir auf einen wunderschönen Sandstrand zu und die Sonne scheint wieder.  Und wir bekommen den schönsten Regenbogen geboten.
Landschaft und Wetter ändern sich hier rasend schnell.  Man muss eigentlich ständig Kleidung für jede Eventualität bei sich haben und einen Wetterbericht braucht man sich nicht anschauen, sehr wahrscheinlich wird von allem etwas dabei sein.

Inzwischen sind wir an der Nordküste angelangt. Wir machen kurzen Halt in Durness. Hier gibt es einen preisgekrönten Strand (davon gibt es wohl einige in Schottland) und das völlig zu Recht.
Wenn man mir vorher ein Bild davon gezeigt hätte, wäre ich nie darauf gekommen, dass er sich in Schottland befindet. Türkisblaues Meer, weißer Sandstrand und hohe Felsen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Einfach Klasse!

Traumstrand

Unser nächster Halt ist das Castle of Mey. Hier hat Queen Mum seit Ende der 50er Jahre bis zu ihrem Tod 2002 jedes Jahr ein paar Wochen im Sommer und Herbst verbracht.
Es ist relativ klein mit wenigen Zimmern. In jedem zugänglichen Zimmer steht ein Guard, der einem kleine Anekdoten über die Schlossherrin erzählt.
Im Eingangsbereich machen wir eine etwas unerfreuliche, im Nachgang betrachtet dann doch witzige Begegnung mit einem Ordner, der seine Pflicht sehr genau nimmt. Er stürmt aufgeregt auf uns zu, als wir uns auf dem Parkplatz, eigentlich noch weit entfernt vom Eingang, auf das Schloss zu bewegen um einen kurzen Videodreh zu machen. Wir dürfen ohne gültiges Ticket keinen Meter weiter gehen.
Nach dem Ticketkauf lässt er uns dann gewähren. Aber auch unsere Bitte nach einem Drohnenflug kann er nur verneinen und ist am Ende wahrscheinlich heilfroh, dass diese aufmüpfigen Deutschen das Anwesen verlassen.

Castle of Mey

Nach diesem Besuch fahren wir weiter nach John O’Groats und erreichen damit das Ende der Nordküste.
In der Nähe soll es einen tollen Aussichtspunkt geben, den wir uns anschauen wollen.
Man muss ein bisschen laufen, aber das lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt beeindruckende Steilküsten und zwei sehr imposante, riesige Felsen, die davor aus dem Wasser ragen. Später finde ich heraus, dass es sich um die zwei „Stacks of Duncansby“ handelt.

Ein paar Meilen entfernt davon, finden wir dann unseren Stellplatz für diese Nacht.
Es ist ein kleiner Feldweg der zum Meer führt und wir stehen direkt neben alten Hausruinen.

Der große Haken an dem Platz entpuppt sich dann leider erst etwas später.
Das hohe Gras und die hohe Luftfeuchtigkeit bieten das ideale Terrain für die größte Plage Schottlands: Midges!
Selbst ein kurzes Öffnen der Tür führt zu einer Invasion unseres Autos und Pech hat der, der nochmal nach draußen muss…
So enden wir in dieser Nacht wieder mal als Midges-Futter. Nächstes mal nehme wir lieber das mit.

Der neue Tag bringt dann wieder Sonnenschein und wir versuchen mit der Fähre zu den Orkney-Inseln überzusetzen.
Leider ist dieser nicht von Erfolg gekrönt. Alle Fähren sind für den Tag ausgebucht. Die einzige Möglichkeit wäre als Fußgänger rüberzufahren, aber das wollen wir nicht.

Also fahren wir weiter und sehen nach kurzer Zeit von der Straße aus eine kleine Burgruine. Spontan entschließen wir, uns diese aus der Nähe anzuschauen. Nach einem Fußweg von ca. zwei Kilometern erreichen wir das Bucholie Castle. Es ist eine ziemlich zerfallene Ruine direkt an die Steilküste gebaut, die leider abgesperrt ist, da wahrscheinlich Einsturzgefahr besteht. Dennoch kann man sich vorstellen, wie es einmal ausgesehen haben muss und es ist wirklich beeindruckend. Und da das Schloss nicht ausgeschildert ist, haben wir bei dieser Besichtigung keine ungewollte Gesellschaft. Und das Wetter ist auch wieder auf unserer Seite.

Zurück am Parkplatz beschließen wir, hier noch ein bisschen stehen zu bleiben, weil dieser Platz mit Meerblick einfach toll ist.

Als nächstes Ziel haben wir uns Inverness ausgewählt. Hier befindet sich Loch Ness, dessen Namen natürlich unweigerlich mit Schottland in Verbindung bringt. Etwa eine Stunde davon entfernt, gehen wir nochmal in Dingwall im Tesco einkaufen. Tesco ist hier inzwischen zu unserem Lieblingssupermarkt avanciert. Er bietet eine große Auswahl und das zu sehr guten Preisen. Und dieser Tesco bietet zudem noch ein super gutes Free Wi-Fi, das wir uns nicht entgehen lassen. So können wir den Blog bearbeiten und das nächste Video bei YouTube hochladen.

Inzwischen ist es nach 20:00 Uhr und wir suchen uns doch einen Übernachtungsplatz in der näheren Umgebung. Loch Ness muss noch ein bisschen warten.

Über Park4Night finden wir eine Stelle am Beauly Firth. Das ist dann auch defintiv der bisher tollste Platz dieser Reise. Wir stehen direkt am Strand, es gibt sogar eine Feuerstelle und es herrscht fast kein Verkehr.

Und als krönenden Abschluss bekommen wir noch einen unglaublich schönen Sonnenuntergang zu sehen.

 

9 Antworten auf „Mit dem Minicamper nach Schottland, Teil 5 | Reisebericht“

  1. Ihr Lieben! Durch Zufall auf Euch gestoßen und es bisher noch keine Sekunde bereut! Durch Euch überhaupt erst meinen Horizont geöffnet, dass es auch ne Nummer kleiner geht. Passen in euer Schlafgemach eigentlich auch 1,75m große Menschen? Denn dann weiß ich schon jetzt was mein nächstes Auto wird. Nun also Schottland-das Land meiner Vorfahren. Sooooooooo schön das (vorerst Mal aber immerhin) Dank Euch mitzuerleben. Ganz lieben Dank. Bleibt weiter so aufrecht und authentisch, denn solche Menschen wie Ihr es seid, braucht die Welt. Weiterhin viel Freude bei Euren Abenteuern! Liebe Grüße (50 km vor München) aus Dasing. Es grüßt die Judith

    1. Hallo liebe Judith!
      Schön, dass du uns begleitet hast und wir dich inspirieren konnten.
      Ja, es ist möglich mit 1,75m im Dacia zu schlafen, Rene ist selbst 1,80m groß. Man könnte es sogar so einrichten, dass man mit 2m drin schlafen kann.
      Liebe Grüße Thea

  2. Sonnige ☀ Grüße 😃
    Ihr seit echt richtige Soulsurfer 👍🏻😃 Ihr seit echt einmalig….
    Habe mir eben das Video angeschaut und kann nur eins sagen….. SPITZE, echt schöne Aufnahmen die ganze Art und Weise… mega schön 👍🏻
    Hab mich den Tag schon echt drauf gefreut fast wie Freude auf Kino 🎦 und ich bin mal wieder nicht enttäuscht worden, im Gegenteil ich bin schon jetzt wahnsinnig neugierig und gespannt wohin Euch eure Reise führt…..
    Wünsch Euch eine wunderschöne Zeit und viele Momente in denen man glaubt man träumt bzw. spürt was Freiheit bedeutet 😀

    Passt auf Euch auf und ALOHA 🌺

  3. Ich bin jetzt schon etwas hin- und hergerissen.
    Eure Videos sind wirklich toll und ich kann die ganze Arbeit, die ihr damit habt gar nicht genug würdigen.
    Aber…. ich lese auch gerne von euren Abenteuern – sehr kurzweilig und fesselnd. Aber ich darf ja beides. 🙂
    Viele Grüße aus (dem viel zu warmen) Herne,
    Volker
    P.S.: Mich würde mal interessieren, aus welcher Generation der nette Ordner stammte. Ich hatte auch eine etwas zweifelhafte Erfahrung mit einem Campingplatzbesitzer, der wohl eher noch der WWII Generation zuzuordnen war und seine Rhetorik nach Anblick unseres deutschen WoMo Kennzeichens merklich „kürzer“ wurde.
    P.S.S.: Wie lange seid ihr noch unterwegs und wann wieder in Leipzig?

    1. Hallo Volker,

      ja, der Ordner könnte auch aus dieser Zeit stammen 😉
      Inzwischen sind wir schon wieder seit Samstag in Leipzig.

      Liebe Grüße Thea

  4. Moin moin aus Celle, na prima, dass ihr wieder ( hoffentlich ) heil gelandet seid!! Es war wieder mal ein Genuss euch zusehen zu dürfen. :):)

  5. Ich grüße Euch vom Traumstrand im Durness – leider gerade bei Sturm und Regen. Wir sind in den letzten 35 Jahren jetzt zum siebten Mal hier und genießen immer noch die geile Landschaft! Es hat Spaß gemacht, Euch im Vorfeld unserer Reise zu begleiten. Danke dafür, auch für den Tipp zu „Downton Abbey“. (Bilder auf Instagram unter Bogdan_der_Krasse … den Namen haben sich meine Kinder ausgedacht…)

Schreibe einen Kommentar zu Bernhard Wolters Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert